Im Rahmen eines Forschungsprojekts untersuchten Kommunikationswissenschaftler der Musikhochschule Hannover im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) den Einfluss von Rennspielen auf das Fahrverhalten. Dabei kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass dieser als gering einzustufen ist.
Da in Rennspielen schnelles und geschicktes Fahren dominiert und in einigen Titeln aggressives und riskantes Verhalten belohnt wird, sowie mögliche Konsequenzen von Regelübertretungen und Unfällen verharmlost werden, lag bisher die Vermutung nahe, dass Rennspiele problematische Transferprozesse auf das Fahrverhalten auslösen können.
Eine Befragung von über 1.100 jungen Fahrern, und eine Studie mit Simulationsfahrten unmittelbar nach dem Konsum von Rennspielen, sollte deshalb klären, ob dem tatsächlich so ist. Während ihrer Studie kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass der befürchtete Transferprozess nicht nachgewiesen werden kann. Zwar leben die Spieler am Computer durchaus Verhaltensweisen aus die in der Realität verboten sind, aber nur "Vielspieler" fahren unmittelbar nach dem Spielen geringfügig schneller und halten einen etwas geringeren Sicherheitsabstand.
Damit stellen Rennspiele laut der von der Bundesanstalt für Straßenwesen in Auftrag gegebenen Studie grundsätzlich keine substanzielle Gefahr für die Verkehrssicherheit dar. Ein Risikopotenzial, so das Ergebnis, kann lediglich für Einzelfälle und nach intensivem Rennspielkonsum angenommen werden. Der in der Öffentlichkeit immer wieder vermutete unmittelbare Zusammenhang von Rennspielnutzung und auffälligem Verkehrsverhalten kann folglich nicht bestätigt werden.
-
+ 23.03.2006 MK

